Review< Zurück 16.03.2011
Von Teresa Losonc
Dieses Jahr feierte das Internationale Frauenfilmfestival sein 10-jähriges Jubiläum. Neben den Filmpräsentationen gab es auch Workshops und Diskussionen mit den Filmemacherinnen und die erste Publikation „Tricky Women – Animationskunst von Frauen“ wurde vorgestellt.
Eröffnet wurde das Tricky Women im Gartenbaukino und war im Schikaneder und Topkino zu sehen. Auf der diesjährigen Diagonale in Graz werden ebenfalls einige der Filme gezeigt.
Andrea Dorfman, CA 2010, 35mm, 12´28´´
Flawed beeindruckt mit einer Mixtur aus wunderbarer Off-Erzählung aus ihrem Leben begleitet von berührender Musik und eines beeindruckenden Zeichenstils samt Colorierung. Es geht um eine Liebesgeschichte und die Auseinandersetzung mit der Schönheit und den kleinen Fehlern und Erkenntnissen des Lebens. Wunderschön! Andrea Dorman ist schon durch zahlreiche Filme bekannt, darunter der Kritikerliebling Parsley Days (2000) und Love that boy (2003). Momentan arbeitet sie am National Film Board of Canada.
Michaela Müller, CH/HR 2009, 35mm, 8´08´´
„It evokes the atmosphere of life, intensified because it is through the eyes of children. The painterly technique is magnificent", sagte die Jury dazu. Der Schnitt ist schnell, die Coloration verwischt, die Handlung teilweise nicht erkenntlich. Miramare war für mich nicht so beeindruckend wie andere Kurzfilme, deshalb war ich auch erstaunt, dass diese Arbeit der Preisträger 2011 wurde. Michaela Müller stammt aus der Schweiz und lebt in Kroatien, und diese Arbeit ist ihr Abschlussfilm an der Kunstakademie Zagreb. Wer schon einmal in Kroatien gecampt hat, erkennt sofort Parallelen in Müllers Darstellung im Film. Sie zeigt das Leben am Mittelmeer, wo Urlauber dicht gedrängt an den Stränden liegen, sich wenig um die Kultur und das Leben der Einheimischen kümmern. Dennoch entdecken zwei Geschwister, dass es auch ein Leben abseits der Urlaubsidylle gibt.
Caroline Leaf, US/CA 1991, 10:26
Zwei Schwestern leben alleine und zurückgezogen auf einer abgeschotteten Insel, in einem verdunkelten Haus. Violette, eine Autorin, ist entstellt und wird von Marie bemuttert und vor der Außenwelt versteckt. Das durchgeplante Leben der beiden wird eines Tages gestört, als ein Bewunderer Violettes auf die Insel kommt. Der Film wirkt dunkel und beängstigend, und lebt von den Lichthöhungen, die die Filmemacherin direkt auf 70mm-Filmmaterial kratzt. Ein wunderbar verstörendes Werk. Caroline Leaf ist bekannt dafür, mit Farbe oder Sand großartige Animationsfilme zu erschaffen. Mit ihrer ersten Sandanimation Sand – or Peter and the Wolf (1969) bewies sie ihre Neigung zu experimenteller Trickfilmtechnik. Bekannt ist sie für „Direct Animation“, bei der sie die Bilder direkt unter der Kamera malt und jedes Vorgängerbild für das darauffolgende zerstören muss. Sie unterrichtet Animationsfilm auf der ganzen Welt.
Claire Parker, Alexander Alexeїeff, FR 1963, 11:00
Le Nez verwirrt auf zweierlei Arten, erstens durch die ungewöhnliche Zeichenführung – Nagelbrett-Animation, eine alte Technik, bei der Licht-Schatten-Bilder mittels winziger Nägel entstehen –, zweitens durch die japanische Musikbegleitung. Die Geschichte basiert auf einer Erzählung von Nikolau Gogol und der Betrachter begleitet einen Mann auf der Suche nach seiner Nase. Anfangs ist der Zuschauer verwirrt, da die Erzählung wenig Anhaltspunkte bietet, doch am Ende fiebert man mit und bangt mit dem Protagonisten.
Evelyn Verschoore, BE 2010, 09:35
Memee, eine alte Dame, lebt zusammen mit mehreren älteren Frauen in einem Altersheim, dem gegenüber ein alter Musiker wohnt. Ein berührendes Stück Erzählung.
Meine Wertung: |
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Filme gehören besprochen. Kinomo! Du fängst an!